Erster Akt: Aufbruch
Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) betreut fast 5000 Hotels und Gastbetriebe in ganz Südtirol. Dabei möchten wir unseren Mitgliedern Impulse geben, sich in allen Bereichen zu verbessern und dabei auch zukünftige Notwendigkeiten und Trends zu beachten.

Dass der Tourismus auf Nachhaltigkeit setzt, ist in erster Linie eine unabdingbare Notwendigkeit. Der Tourismus lebt von einer intakten Natur und muss somit auch etwas dafür tun, diese zu erhalten.

Darüber hinaus werden auch die Gäste immer mehr nach nachhaltigen Angeboten suchen und somit sollte das Angebot des Südtiroler Tourismus in diesem Bereich ausgebaut werden. Als Verband möchten wir Vorbild für unsere Mitglieder sein und diese zur Nachahmung animieren. Ziel ist es, dass die Mitgliedsbetriebe zum einen die Notwendigkeit des nachhaltigen Tourismus erkennen und dass sie zum anderen die Chancen, die sich daraus ergeben, sehen.

Zweiter Akt: Land der Abenteuer 
Als erstes wurde ein Verantwortlicher bzw. „Kümmerer“ für das Thema Nachhaltigkeit im Betrieb ernannt. Gemeinsam hat man dann die Strategie festgelegt.

Dann sind wir turntozero (ehem. Klimaneutralitätsbündnis) beigetreten und haben uns damit langfristig für einen Weg entschieden CO2 zu reduzieren und die nicht vermeidbaren Emissionen zu kompensieren.

Anschließend haben wir eine breite Sensibilisierungskampagne bei allen Mitarbeitern gestartet. Dazu wurden Workshops in allen Abteilungen und Außenstellen organisiert.

Besonders Interessierte wurden aufgefordert sich zu melden um anschließend eine Arbeitsgruppe zu gründen. Es wurde darauf geachtet, dass alle Abteilungen und Außenstellen darin vertreten waren.

Die Herausforderung? Einerseits jene Mitarbeiter, die interessiert sind am Prozess und an den Projekten zu beteiligen und sie auf der anderen Seite durch Zweifler und Kritiker nicht entmutigen zu lassen. Jeder hat die Möglichkeit aktiv etwas zur Veränderung/Verbesserung beizutragen und das unabhängig von der Hierarchie.

Der Prozess lohnt sich wirklich – Ein ganz konkretes Beispiel: Eine Mitarbeiterin am Empfang war vom Workshop und den ersten kleinen Maßnahmen im Betrieb sehr begeistert. Sie hat versucht, dann auch im Privatleben mehr auf Nachhaltigkeit zu achten, was dann wiederum ihre Familie für das Thema begeistert hat. Das hat sich dann im nächsten Familienurlaub gezeigt. Ihre Tochter im Mittelschulalter hat am ersten Tag den vermüllten Strand gesehen und mit Hilfe von Plakaten zur Säuberungsaktion aufgerufen, an der sich zahlreiche Urlauber beteiligt haben. Auch die lokale Presse hat das mitbekommen und so wurde in den Zeitungen darüber berichtet.

Dritter Akt: „Rückkehr“, aber zum Neuen
Man kann bereits mit sehr einfachen Maßnahmen viel in Bereich CO2 Reduktion erreichen. Beispiele dafür der komplette Verzicht auf Papp- und Plastikbecher, Plastikflaschen, die Anpassung der Einstellungen bei allen Druckern im Betrieb, sowie die Anpassung des unternehmenseigenen Fuhrparks.

Es gibt jetzt eine erste abteilungs- und auch hierarchieübergreifende Arbeitsgruppe im Unternehmen. Führungskräfte und Mitarbeiter arbeiten gemeinsam an Projekten und sorgen für deren Realisierung. Als Unternehmen mit vielen Mitarbeitern das Thema Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag einfließen zu lassen ist schon lange kein optional mehr, sondern eine Pflicht. Jeder kann durch einen kleinen Beitrag wieder andere motivieren und somit zur Verbesserung beitragen.

Simon Gamper, Verbandssekretär Bezirk Bozen und Umgebung