Hotel Hubertus – Nachhaltigkeitsprozess und
-zertifizierung
Das Hotel Hubertus in Olang ist ein familiengeführter Betrieb, der von Markus Gasser und seiner Schwester Daniela geleitet wird. Mit seinen 74 Zimmern und rund 100 Mitarbeitenden legt das Haus großen Wert auf nachhaltigen und aktiven Tourismus.
Im Rahmen des Projekts mit dem Terra Institute und EarthCheck wurde ein umfassender Nachhaltigkeitsprozess gestartet, der sowohl ökologische, soziale als auch wirtschaftliche Aspekte des Hotelbetriebs berücksichtigt. Für die Hotelleitung war dieser Prozess eine spannende und neue Erfahrung, da er die Grundlagen des nachhaltigen Wirtschaftens tiefgehend aufgriff.
Besonders wertvoll war dabei, dass neben den sehr umfangreichen und strategischen Maßnahmen auch kleine, alltägliche Handlungen und Denkweisen betrachtet wurden. Diese neuen Perspektiven halfen dem Team bewusster und ganzheitlicher mit dem Thema umzugehen und langfristige Veränderungen im Betrieb zu verankern. Durch regelmäßige kurze Meetings konnten Erkenntnisse direkt in den Alltag integriert werden, was als ein zentraler Erfolgsfaktor des Prozesses gelebt wurde.
Key Facts zu Hubertus
Hauptsitz in Olang, Italien
Anzahl der Mitarbeiter:innen:
100
Website: https://www.hotel-hubertus.com/
Herausforderungen während des Projekts
Der Nachhaltigkeitsprozess brachte mehrere Herausforderungen mit sich:
- Präziser Audit:
Eine der größten Hürden war der äußerst genaue Audit am Ende des Prozesses. Dieser wurde als anspruchsvoll, aber auch als sehr wertvoll beschrieben. Der gründliche Audit hat nochmal gezeigt, wie wichtig ein sauberes und genaues Projekt- und Prozessmanagement ist und hat den gesamten Prozess nochmal aufgewertet. - Mitarbeitermotivation:
Mit rund 100 Mitarbeitenden war es eine Herausforderung, alle in den Prozess einzubeziehen. Einige Mitarbeitende waren von Natur aus stark am Thema Nachhaltigkeit interessiert, andere hingegen eher konservativ eingestellt. Um alle mitzunehmen, wurde ein Kernteam aus acht Personen gebildet – Vertreter aus verschiedenen Bereichen. Diese „Botschafter“ haben jeweils Ideen eingebracht und trugen die Ergebnisse und getroffene Entscheidungen in ihre Teams weiter.
So entstand eine Beteiligung auf breiter Ebene, die nicht von oben verordnet, sondern von innen heraus gelebt wurde. Dieser partizipative Ansatz förderte das Engagement und man spürt, dass so auch die Unternehmenskultur in einem Veränderungsprozess ist.
3. Datenerfassung und Dokumentation:
Eine weitere große Herausforderung war die Sammlung und Aufbereitung aller relevanten Daten. Während im operativen Alltag vieles intuitiv geschieht, erforderte der Prozess eine präzise Dokumentation. Alle Maßnahmen mussten nachvollziehbar erfasst, sortiert und hochgeladen werden. Für ein familiengeführtes Haus, das stark im Tagesgeschäft steht, war dies ein Lernprozess – insbesondere, weil eine externe Nachvollziehbarkeit gewährleistet werden musste.
Was erreicht wurde
Der Nachhaltigkeitsprozess im Hotel Hubertus führte zu einer tiefgreifenden Bewusstseinsveränderung im gesamten Team. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Terra Institute entstand eine Kultur des gemeinsamen Lernens und Handelns.
Konkrete Ergebnisse und Wirkungen:
- Ganzheitliches Nachhaltigkeitsverständnis: Das Projekt vermittelte, dass Nachhaltigkeit nicht nur Umweltschutz bedeutet, sondern auch soziale und wirtschaftliche Vorteile bringt. Markus Gasser betonte, dass nachhaltige Investitionen – etwa in Photovoltaikanlagen oder eine Hackschnitzelheizung – langfristig ökologisch und ökonomisch Vorteile bringen.
- Verbesserte interne Kommunikation: Durch regelmäßige Meetings und den Einbezug aller Ebenen wurde ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl geschaffen. Mitarbeitende wurden befähigt, Verantwortung zu übernehmen und Ideen einzubringen.
- Höhere Qualität der Prozesse: Der genaue Auditprozess und die strukturierte Datenerfassung führten zu einer Professionalisierung des internen Managements. Entscheidungen werden heute transparenter und datenbasiert getroffen.
- Motivation und Eigeninitiative: Der partizipative Ansatz, bei dem Führungskräfte und Mitarbeitende gemeinsam agierten, steigerte die Motivation im gesamten Betrieb. Nachhaltigkeit wurde zu einem gelebten Bestandteil des Alltags – nicht zu einer auferlegten Pflicht.
- Langfristiger Mehrwert: Nachhaltigkeit wird im Hubertus nicht als Einschränkung verstanden, sondern als Chance, einen „Mehrwert für alle“ zu schaffen – für Gäste, Mitarbeitende, Umwelt und Wirtschaftlichkeit.
Empfehlung
Markus Gasser empfiehlt den Nachhaltigkeitsprozess ausdrücklich weiter. Besonders hebt er hervor, dass der Prozess alle Mitarbeitenden abholt, unabhängig davon, auf welchem Wissens- oder Motivationsniveau sie starten. Durch die Struktur und Begleitung des Terra-Instituts erhält jeder die Möglichkeit, sich einzubringen und persönlich zu wachsen.
Diese Offenheit und Systematik machen den Prozess laut Gasser zu einem idealen Instrument für Hotels, die Nachhaltigkeit nicht nur kommunizieren, sondern wirklich leben möchten.
Nachhaltigkeit leben: Über die Zertifizierung hinaus – Markus Gasser, Inhaber Hotel Hubertus, zum Projekt
„Für uns ist Nachhaltigkeit kein Trend, sondern ein Commitment. EarthCheck macht dieses Commitment messbar.“
Terra Institute Berater und Projektleiter Paolo Agnelli
Als studierter Wirtschaftswissenschaftler berät Paolo Agnelli Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen. Er verfügt über fundiertes Marketingwissen, gepaart mit Kreativität und großer interkultureller Erfahrung. Er beherrscht mehrere Sprachen und gilt damit als Türöffner und Brückenbauer. Als waschechter Südtiroler mit sizilianischen Wurzeln bewegt er sich spielend zwischen Hamburg und Palermo und kennt wie kein anderer die kulturellen Unterschiede dieser Märkte. Aufgewachsen in einer multikulturellen Familie, lernte er schnell, den Dingen der Welt stets mit offenen Augen zu begegnen und Herausforderungen kreativ zu lösen.
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